WAS IST Reittherapie?

Über die Arbeit mit dem Pferd, das Getragen werden und die Übungen auf dem Pferd, lassen sich die unterschiedlichsten Bereiche unserer Fähigkeiten oder unseres Erlebens positiv beeinflussen. Die pferdegestützte Therapie eignet sich als alleinige Therapieform, ist aber auch besonders geeignet, um bereits laufende Therapien zu unterstützen. Sehr sinnvoll kann diese Therapieform auch bei sogenannten aus- oder übertherapierten Kindern sein. Der Umgang mit dem Tier schafft hier neue Freude und Motivation am Tun und an der Veränderung. Reittherapie bietet aber auch einfach nur die Möglichkeit, sich selbst etwas Gutes zu tun. Es ist ein schönes Gefühl sich z. B. tragen zu lassen, die Wärme des Pferdes zu spüren und einmal abzuschalten.

KLIENTEN IN PFERDEGESTÜTZTEN INTERVENTIONEN

Aufgrund weniger Kontraindikationen (Einzelfallabklärung notwendig), können Angebote mit dem Medium Pferd bei verschiedenen Krankheits- und Störungsbildern sinnvoll und zielgenau eingesetzt werden.

Zum Beispiel bei:

  • Entwicklungsverzögerungen
  • körperlichen und geistigen Behinderungen
  • Störungen der Wahrnehmung und Motorik
  • Autismus / Mutismus
  • ADHS / ADS
  • Sprach- und Sprechstörungen
  • chronische Erkrankungen
  • Ängste / Traumatisierungen
  • Depressionen, Essstörungen und andere psychosomatische Erkrankungen
  • neurologische Erkrankungen (z. B. MS, Schlaganfall, SHT)

Eine Orientierung am Einzelfall mit Zielfindung zusammen mit dem Klient, Eltern und anderen Therapeuten ist selbstverständlich. Pferdegestützte Interventionen sind als additive Angebote einzuordnen.

QUALITÄTSSICHERUNG

Die verantwortungsbewusste Fachkraft:

  • therapeutischer oder sozialer Beruf
  • Zusatzqualifikation Reittherapie
  • Nachweis über reiterliche Qualifikation
  • Lizenzierung z. B. durch das IPTh mit stetiger Fortbildungsverpflichtung und Supervision / Intervision

Das Therapiepferd:

  • hat ein freundliches Grundgemüt
  • ist in einem guten Gesundheits- und Fütterungszustand
  • ist reiterlich ausgebildet und als Therapiepferd geschult
  • hat ganzjährig mehrstündigen Auslauf und Weidegang mit Artgenossen

Über die Qualitätsrichtlinien können Sie sich beim Institut für Pferdegestützte Therapie (IPTh) informieren. www.ipth.de

Kosten

Das Honorar ist abhängig von der durchgeführten Maßnahme und der Dauer. Die Kosten sind grundsätzlich vom Klienten selbst zu tragen. Es existieren jedoch verschiedene Kostenerstattungsmöglichkeiten, die Beantragung von Zuschüssen ist möglich:

  • über die (private) Krankenkasse
  • Übernahme der Kosten im Rahmen des Kinder- und Jugendhilfegesetz (§35a oder 27(3) KJHG)
  • Behinderte Menschen können das „persönliche Budget“ nutzen
  • in Einzelfällen können Kosten über das Versorgungsamt übernommen oder Maßnahmen durch Spendengelder bezuschusst werden

WARUM THERAPEUTISCHE ANGEBOTE MIT DEM MEDIUM PFERD?

Das Pferd lebt als Herdentier. Es verlangt vom Menschen klares, eindeutiges und empathisches Einfühlen in seine Bedürfnisse. Erst dann ist es bereit, sich ihm anzuvertrauen. Das Pferd ist fähig uns zu tragen, ebenso kann es sich auch anpassen und führen lassen. Der Mensch und das Tier nehmen Beziehung auf. Die Pferde sind Partner, um die Menschen, welche das pferdegestützte Angebot nutzen, ein Stück auf ihrem Weg zu begleiten.

Infos zu wissenschaftlichen Nachweisen finden Sie bei GREAT (German Research Center für Equine Assisted Therapy): www.great-horses.org

© Myriam Mayländer · Logopädie und Reittherapie · Praxiszentrum Plüderhausen